Beim Abschied sagt man leise Servus....

 
"Diva" "Angel" "Lady" "Chicco" "Miss Marple"

* 1.07.1999 † 22.06.2004

* 23.03.1996  † 21.12.2004

 * 19.06.1994  † 03.06.2008

* 1.02.1993  † 31.10.2008 

* 28.03.2005  † 26.09.2016

         

     

"Anscha"

"Tessa"

     

* 28.04.2003 † 15.03.2017

* 03.06.2006 † 17.03.2017

     
 

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Erinnerungen an unsere "Tessa"

 
Da stockt einem doch der Atem! Wie gewohnt öffnete ich morgens die Hundezimmertüre und alle Hunde preschten an mir vorbei in Richtung Küche, weil dort das Frühstück auf sie wartete. An diesem Tag nicht! Tessa blieb liegen! Ich schaute nach ihr und es stockte mir der Atem, ich verlor die Fassung! Sie war schon ganz kalt! Man begreift erst mal gar nichts. Gedanken schwirren durch den Kopf, ein Wechselbad der Gefühle folgt. Tränen rollen über die Wangen und orientierungslos läuft man durch die Wohnung - nicht fähig einen klaren Gedanken zu fassend!
Tessa: "Das was du gemacht hast war etwas schnell für mein derzeitiges Gefühlleben!" Vorgestern haben wir erst Anscha zu Grabe getragen und heute du? So unvorbereitet? So ganz ohne Vorzeichen? Aus dem Nichts heraus? Gestern waren wir doch noch gemeinsam im Garten, im Wald, auf dem Sofa... Unser Grashüpfer ist von uns gegangen und wir können nichts daran ändern. Keine Uhr der Welt können wir zurückdrehen! Wir müssen es irgendwann annehmen wie es ist! Verstehen werden wir es sicherlich nie!
Anna-Tessa ist in der Zuchtstätte: von der großen Lache geboren, dessen Züchtergatte eine Woche vor Tessa`s Geburt plötzlich und ohne Vorzeichen verstorben war.

Die trauernde Witwe hatte sich während der Aufzucht in Tessa sehr verliebt, und hätte bei ihr das Schicksal nicht so bitter zugeschlagen, hätte Tessa auch ihr Leben bei ihr verbringen können. Aber es sollte nicht sein!

Die Umstände erlaubten es der Züchterin erst einmal nicht, einen jungen Welpen zu behalten, weil keiner wusste was die Zukunft bringt. Es gab zu viele wenn und aber. So versprach ich im Einvernehmen mit der Züchterin in ihrem Sinn Tessa zu uns zu nehmen und wenn Gott will auch mit ihr züchten.

Aus diesem Grund holten wir Tessa mit der vollendeten achten Woche zu uns nach Stockstadt.

Unser käuflich erworbenes Erbstück - so nannten wir sie manchmal liebevoll oder auch einfach nur Grashüpfer.

 
Tessa gliederte sich zwar schnell in unser Rudel ein, aber mit dem brav sein war das bei ihr so eine Sache. Denn bei jedem Spaziergang moppte sie gerne unsere einjährige Miss Marple, die sich aber auch immer von ihr ärgern lies! Das Moppen war nicht wirklich böse gemeint, es war eher so ein hinterlistiges Necken. Dabei schlich sie sich von hinten an und zack, zwickte sie MM beim Vorbeigehen in die Flanken, die es leider auch nie verstand Tessa unmissverständlich mitzuteilen, dass sie das nicht mag. Sie war einfach zu unbeholfen. Das ging weit bis über Tessa´s Pubertät hinaus. Mit ihrem Verhalten hatte Tessa bei den anderen Familienmitgliedern weniger Erfolg, da diese besser damit umgehen konnten. Ein Jahr nach Tessa´s Einzug bei uns behielten wir Olina, aber auch sie ließ sich von Tessa nicht aus der Reserve locken. Sie war mit anderen Dingen beschäftigt, sie liebte es damals auf liegenden Baumstämmen zu klettern; und da wollte Tessa nicht hinterher.
 
Tessa war von der Optik und auch vom Charakter nicht gerade das Paradebeispiel für das typische Kooikerhondje, dafür war sie einfach zu zartgliedrig und aufgeschlossen. Keine Spur von Zurückhaltung gegenüber Fremden! Sie bestach mit ihrem Charakter! Sie liebte alle Menschen gleichermaßen und manchmal gewannen wir sogar den Eindruck, sogar mehr als uns. Und so fand sie mit ihrem hinreißenden Charme auch immer genug "Opfer" die sie endlich streichelten und liebkosten. Aber! Mit den Fremden mitgegangen ist sie dann doch nie, das ging Tessa dann doch zu weit!
Unsere Besucher waren von ihrem Wesen immer ganz hin und weg und genau so einen Hund wollten sie auch haben. Nach Chicco war sie das Zugpferd in unserem Rudel.

 

 

In der Zucht war Tessa so unkompliziert und extrovertiert wie ihr Charakter! Sie lief ihrem Lover förmlich nach, damit sie auch ja nicht ungedeckt nach Hause fahren musste. Bei  ihren Welpen war sie immer äußerst tiefenentspannt, wovon jeder von uns profitierte. Das übertrug sich zum einen auf die Welpen, auf alle Familienmitglieder Mensch wie Tier und sogar auf Besucherkinder. Um so mehr Welpen an ihr hingen um so wohler schien sie sich zu fühlen. Sie scharrte regelrecht alle Welpen um sich herum. Bei ihrem letzten Wurf - einem neuner Wurf - kam Tessa dann noch einmal so richtig auf ihre Kosten. Mit insgesamt 35 Welpen, denen Tessa das Leben schenkte, ist sie zwar zahlenmäßig nicht unser stärkstes Pferdchen im Stall (das war Angel mit 36 Welpen) aber mit Abstand die Entspannteste.

 

Unser Tessa hatte einfach immer alles unter Kontrolle und blieb dabei tiefenentspannt! Ob Mensch, ob Tier!

 
Aus gesundheitlichen Gründen haben wir Tessa nach ihrem letzten Wurf die Eierstöcke und den Uterus  entfernen lassen. Laut Ärzte verlief die OP eigentlich ganz normal. Aber aus unserer Sicht muss etwas schief gelaufen sein, denn schon am ersten Tag nach der OP konnte sie sich nicht mehr so entleeren wie vorher. Anfangs schoben wir es auf die OP Narbe, die ihr wohl Schmerzen bereiten muss. Dann schoben wir es auf ihren Kopf - sie bilde sich da was ein.... eine Lösung haben wir nie gefunden. Eine klassische Inkontinenz war es nicht! Tessa hatte ein großes schmerzfreies Problem beim Urinieren und auch das Einhalten wurde zunehmend zum Problem. Wir ließen sie mehrfach, von unterschiedlichen Ärzten in unterschiedlichen Kliniken untersuchen, jedoch ohne positivem Ergebnis. Es fand sich kein Befund! All unsere Maßnahmen bleiben Erfolglos. So urinierte Tessa nicht nur draußen sondern auch in der Wohnung, im Zimmer, im Körbchen, eben überall wo Tessa stand, lief und lag. Drei Jahre lang! Es war für uns alle eine Belastung, sicherlich auch für unsere Tessa, die das ja nicht gerne machte, daher kam auch ihr Ableben für uns so überraschend. Denn durch die vielen Untersuchungen wussten wir, dass Tessa, eigentlich - kerngesund war!
 
Wir werden jetzt wohl für unsere Trauerbewältigung sehr viel Zeit brauchen. Am besten keine alten Fotos anschauen und bloß nicht ins denken kommen. Arbeiten, arbeiten,  ablenken - bis die Zeit reif ist, sich darüber zu freuen, dass wir eine schöne gemeinsame Zeit hatten. Unser großes Rudel hat sich nun in kurzer Zeit fast halbiert, fast fünfzig Prozent sind in nur sechs Monaten von uns gegangen. Das Rudel ist kleiner geworden. Es wollen jetzt keine sieben Hunde mehr auf einmal durch die geöffnete Terrassentür, keine sieben ungeduldiger Mäuler warten auf ihr Futter. Bei uns ist es ruhig geworden, die Räumlichkeiten und viele Körbchen stehen jetzt leer...
 

Es weht der Wind ein Blatt vom Baum, von vielen Blättern eines.

Das eine Blatt, man merkt es kaum, denn eines ist ja keines.

Doch dieses eine Blatt allein war Teil von unserem Leben.

Drum wird dies eine Blatt allein uns immer wieder fehlen.

 

"Anna-Tessa von der großen Lache"

* 03.06.2006 † 17.03.2017

Stockstadt im April 2017
 

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Erinnerungen an unsere "Anscha"

 

Oh, mein Gott!!! Anscha, meine heiß und innig geliebte Anscha, mein ganz großer Sonnenschein! Beinah 14 Jahre haben wir ein Bett geteilt. Was passiert denn jetzt, wenn ich morgens die Augen öffne und nicht mehr als erstes in deine rehbraunen Augen schauen kann? Wie soll denn für mich in Zukunft der Tag beginnen ohne deinen sanften, treuen Blick? Wie soll denn die Sonne für mich aufgehen, wenn mich diese hinreisend warmen Augen morgens nicht mehr anstrahlen und mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern? Meine Gefühle und Gedanken hadern wieder einmal mit dem Schicksal. Ich kann mich drehen und wenden wie ich will - Anscha du wirst fehlen - du wirst eine große Lücke hinterlassen und der Platz am Fußende meines Bettes bleibt nun für immer leer....... Vom Trauerschmerz gepeinigt wird mir das Herz herausgerissen und wieder einmal bin ich machtlos und muss die neue Situation annehmen. Keine Chance die Uhr noch einmal zurückzudrehen!

 

Anscha ist eine Tochter von unserer "Fortuna-Bella von Chicostein", die wir damals als Welpe an Frau Dr. Trautmann abgegeben haben. Die Jahre gingen ins Land und Bella sollte auch mal Nachwuchs bekommen. Mit dem Einverständnis von Frau Dr. Trautmann bekamen wir Anscha vertrauensvoll übergeben und hier möchte ich es nicht versäumen, mich noch einmal von ganzen Herzen für diesen tollen Hund zu bedanken! Mit Anscha planten wir unsere "von Chicostein Blutlinie" fortzusetzen. Lady sollte die Stammmutter unserer "von Chicostein" Welpen werden - was uns dank unserer Angel, Bella, Anscha, MM, Olina, Xella und Yuma auch gelang.

 
Anscha wurde 2003 im Jahrhundertsommer geboren, in dem es so gut wie gar nicht regnete. Vielleicht erinnert sich der ein oder andere Leser noch daran, dass wir damals von März bis spät in den Oktober hinein, viele Sonnenstunden hatten und Anscha muss damals jeden einzelnen Sonnenstrahl für sich eingefangen haben, denn sie war so ein großer "Sonnenschein". Ein Hund der mich 14 Jahre nur glücklich machte! 
Anscha war ein ganz außergewöhnlicher, freundlicher, friedlicher und ausgeglichener Hund. In jungen Jahren als sie noch mehr Flausen im Kopf hatte, fing sie, wie viele Kooikers, kleine Mäuse - aber, und hier unterscheidet sie sich wohl von einigen Kooiker`s - nicht um sie zu verspeisen, wie es z.B. auch ihre Urgroßmutter Lady tat, nein sie lies alle Mäuse wieder frei. Um Ihnen das noch einmal zu verdeutlichen: Anscha lies ihre Beute immer am Leben. Foto rechts: auch diese Maus lebte noch! Anscha wäre in der Wildnis schlicht und ergreifend verhungert, weil sie keinem was zu leide tun konnte. Sie war halt einfach nur lieb und süß - unser Herzchen halt.

 
Wo ich auch saß, stand oder lag - Anscha war als stets an meiner Seite. Eigentlich der beste Bodygard, wenn da nicht die fehlende Verteidigungsbereitschaft gewesen wäre - aber das erwartete ja auch keiner von ihr! Ich musste mich schon hinsetzten, damit dieser Hund sich auch mal ins Körbchen hinlegte.
Nun schaue ich mir Fotos der letzten 14 Jahre an und auf unzähligen Fotos ist sie zu sehen. Immer mittendrin, und immer war sie der starke Fels in der Brandung und zugleich der ruhende Pol im großen Rudel! Sie war ihrer Art entsprechend immer dabei - leise und unaufdringlich - ein Goldschatz! 
Mit Anscha´s Urgroßmutter Lady begannen wir 1996 Kooikerhondjes zu züchten und da dies zu einem großem Hobby von uns wurde, wollten wir das, wie oben schon angeschnitten, mit Anscha fortsetzen.
Anscha entwickelte sich optisch zu einem Blickfang und so erhielt sie vom Deutschen Club für Kooikerhondje e.V. kurz DCK genannt, die Zuchtzulassung und bekam in fünf Würfen 20 bezaubernde Welpen. Von Anscha behielten wir zwei Welpen, aus unterschiedlichen Würfen. MM aus dem Jahr 2005 und Olina zwei Jahre später in 2007. Beide Hündinnen hatten Traumbodys, traumhafte Eigenschaften und so wurden beide mit vielen Titeln geehrt. Wie eben ihre Mutter auch. Hervorgehoben sollen hier nur die mehrfachen Europa- und Weltsieger werden, die sie in unterschiedlichen Alterklassen errungen hatten. Anscha- die Mutter zweier Weltsieger! Welches Züchterherz würde bei solchen Erfolgen nicht höher schlagen? Geschafft! Endlich am Ziel der Ziele angekommen! 
Aber wo Freud, da auch Leid....!
Anscha wurde älter.

Dieser Blick, da lief mir immer das Herz über!

Anscha hätte nie etwas Böses getan.

     
Als im vergangenen September ihre Tochter "MM" für immer von uns gegangen war, meinte ich in weißer Vorrausicht noch zu meinem Mann:
"Wenn unsere Anscha jetzt mal nicht ihre Tochter folgt......."
Ich sollte so recht bekommen! Denn heute, knapp sechs Monate später, tat sie es! Die beiden waren einfach zu eng, zu vertraut und das von der Geburtstunde an. Die Chemie stimmte und sie suchten sich immer wieder gegenseitig. Unsere MM genoss Anscha`s ruhiges, ausgeglichenes Wesen und fühlte sich wohl in ihrer Nähe. Wo die eine war, war die andere nicht weit. Beim Spaziergang war dies auch gut zu beobachten. Nur nachts, da waren sie getrennt, weil Anscha eben das Privileg hatte und bei mir im Bett zu nächtigten.

Anscha wurde krank. Sehr krank! War es wirklich die Sehnsucht nach ihrer Tochter, die sie so krank machte? Oder vermenschlichten wir das zu sehr? Schließlich war ja Olina, ihre zweite Tochter, auch noch bei uns. Aber Olina und Anscha waren von Anfang an nicht so eng, nicht so innig wie Anscha es mit MM war. Anscha alterte im letzen halben Jahr rapide, sie wirkte auf einmal so zerbrechlich, das auch unserer Tochter bei einem Besuch gleich auffiel. Dann bei einem Tierarztbesuch eine fürchterliche Diagnose. Sofortige Not-OP! Der Schock saß tief! Liebevoll pflegten wir unsere Anscha noch für ein paar Wochen, aber der liebe Gott hatte andere Pläne. Er wollte, dass Anscha zu ihrer Tochter über die Regenbogenbrücke gehen sollte. Ihr letzter Tag kam dann für uns doch total unvermittelt, zu plötzlich und viel zu schnell. Es blieb kaum Zeit Abschied zu nehmen! Ein kurzes; "Danke mein Liebes" durfte ich ihr noch ins Ohr flüstern bevor sie ihre Augen für immer schloss...

Eigentlich müsste ich an dieser Stelle dankbar sein, dass ich mit Anscha so viele schöne Jahre hatte, die wir gemeinsam verbringen durften, aber mein Herz blutet noch zu stark und die Tränen sind noch lange nicht getrocknet aber eines Tages wenn die Kraft zum Weinen nachlässt, werde ich sicherlich sagen:

"Meine liebe Anscha, ich werde dich nie vergessen, so einen lieben, sanftmütigen Hund mit diesen unwiderstehlichen Augen wird es kein zweites Mal geben - eine riesengroße Lücke hast du hinterlassen, die nie wieder geschlossen werden kann". Ruhe in Frieden mein Liebes!!!

 

Es ist so schwer, wenn sich liebe Augen schließen;

still und heimlich unsere Tränen fließen.

Du warst so gut im Leben, Du wirst so sehr vermisst,

so werden wir, die leben, auch Dein vergessen nicht!

 

"Anscha-Maja vom funkelnden Sternenhimmel"

* 28.04.2003  † 15.03.2017

Stockstadt, im März 2017

 
 

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Erinnerungen an unsere "Miss Marple"

 
Ich frage mich schon seit Stunden, wie soll ich nur ohne mein Mäbelchen (so riefen wir "Miss Marple" oder auch nur "MM" genannt) weiterleben? Ich kann mir ein Leben ohne mein Mäbelchen einfach nicht vorstellen - einfach undenkbar. Und dennoch werde ich wie schon so oft nicht gefragt. Im Alltag jagt ein Termin den anderen - und wer weiß, soll ja angeblich auch ganz gut sein. So hört man es oft in jener Situation. Nein, aber eigentlich will ich das nicht! Nein, ich will nicht vernünftig sein, mein Herz sagt mir was anderes. Ich will mich jetzt erst mal nur in die Ecke hinsetzten und nur noch weinen und traurig sein! Alles andere muss jetzt warten! Heute höre ich nur auf mein blutendes und  trauerndes Herz!!!
 
Anscha, Mäbelchen`s Hundemutter, hatte sich in der Trächtigkeit eine lebensgefährliche Vergiftung zugezogen, so dass wir mit dem schlimmsten rechnen mussten. Sie krampfte acht Stunden in der Tierklinik und kämpfte um ihr junges Leben. Als wir nach 20 Stunden das OK bekamen, sie abholen zu dürfen, meinte ich erleichtert noch zu meinem Tierarzt: "1000 und abermals 1000 Dank, dass Sie meine Anscha wieder ins Leben zurückgeholt haben, aber ihre Babys - sie war 10 Tage zuvor gedeckt worden - können wir ja nun abhacken". Der Arzt schüttelte unverständlich nur den Kopf und meinte: "Warum"? !
Ich verstand seine Leichtigkeit nicht und konnte mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, dass eine trächtige Hündin, die zwanzig Stunden um ihr Leben kämpfte, einige Wochen später gesunde Welpen zur Welt bringen sollte. Aber das Leben lehrte mich etwas anderes! Anscha war stark, überstand unbeschadet die Vergiftung und brachte am 63. Trächtigkeitstag zwei gesunde Welpen zur Welt. Es waren ein Junge und ein Mädchen. Anfangs waren wir noch sehr kritisch, vorsichtig und beobachteten die beiden Welpen außerordentlich. Wir konnten uns immer noch nicht vorstellen, dass nach so einer lebensbedrohlichen Vergiftung während der Trächtigkeit die Welpen so unversehrt das Leben geschenkt bekommen - als ob nichts gewesen wäre. Aber es war so!!!

   
Schnell stand fest, dass das kleine Mädchen, im Fachschargong auch Hündin genannt, bei uns bleibt. Und was sollte dieses kleine Mädchen unser Leben noch bereichern!  Unsere Lady war schon stark auf mich fixiert aber MM toppte alles. Irgendwie und ohne aufdringlich zu sein, hatte sie mich immer im Fokus - auch aus der Ferne hatte sie mich scheinbar immer im Blick. Ich brauchte mich im Alltag nur mal erschrecken (z.B. vor einer Spinne, dass kann bei uns Frauen ja schon mal vorkommen) und schon war sie bellend an meiner Seite gestanden um ggf. Hilfe zu leisten. MM war der einzige Kooiker, der mir Verteidigungsbereitschaft signalisierte - mein erster Bodygard. Mir hätte echt keiner mit bösen Absichten zu Nahe kommen dürfen. Ich bin mir zu 100% sicher, dass sie wirklich zugebissen hätte! Gott sei Dank hatten wir ihre Bereitschaft nie gebraucht. Den Respekt der Leute, den hatte sie sich eingefordert - ohne jedoch in die Schiene "aggressiver Hund" zu rutschen, denn das war sie ganz gewiss nicht, da würde man ihr Unrecht tun. Vielleicht hielt sie sich die Rüden etwas unfemininer von sich fern, aber waren sie weit genug, war sie wieder unser gewohnter, verschmuster Engel.

Das "MM" stand nicht nur für "Miss Marple" sondern auch für; "Miss Eifersucht". Oh weh, dass war ein Stück Arbeit. In kleinen Schritten haben wir ihr lernen müssen, dass eine Zuneigung auch teilbar sein muss und andere Familienmitglieder genauso Liebe, Zuneigung und Zuwendung benötigen. Oberstes Gebot für unser Rudel war immer: "Ruhe im Rudel", damit meine ich: Frieden und Harmonie innerhalb des Rudels/Familie! So hatten wir auch mit sechs unterschiedlichen Hündinnen und später auch noch mit einem jungen Rüden dazu, nie große Probleme. Für alle bei uns gebliebenen Welpen galt das Gleiche und die Weichen wurden früh gestellt - so auch bei unserer "Miss Eifersucht"!

Mäbelchen entwickelte sich prächtig, mit einem Weltklasse Body und tollem Charakter. Auf Rassehundeausstellungen stellten wir sie schon früh den Zuchtrichtern vor und aus der Jugendklasse heraus, hat sie so manchmal einen alt eingesessenen Champion in den Schatten gestellt. So dass wir unsere Hobby "Hundeausstelllungen" mit ihr fortsetzten und sogar vertieften. Inzwischen konnte man uns in ganz Europa finden. Unzählige Preise hat sie heimgeholt. Wir könnten ganze Zimmer mit den Urkunden tapezieren. Zuletzt waren wir selbstbewusst genug und gingen mit ihr auch auf große Europa- und Welthundeausstellungen. Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen. Einen Weltveteranensieger und vierfacher Europasieger in verschiedenen Altersklassen hat sie erlangt. Stolz erfüllte mein Züchterherz!

 
Unser Mäbelchen schenkte in fünf Würfen 20 gesunden Welpen das Leben und eins der tollen Geschöpfe, unsere Xella, durfte bei uns im Rudel bleiben. MM versorgte ihre Welpen mit dem nötigsten. Man kann MM jetzt nicht zwingend als Übermutter betiteln aber für alles andere hatte sie ja auch noch das restliche Rudel und uns. Von den Welpenbesitzern hörten wir jedenfalls nie etwas nachteiliges - alle waren sie begeistert und zufrieden von MM`s Nachkommen. MM hat was die Aufzucht der Welpen betraf eben alles etwas entspannter gesehen, als vielleicht andere Hundeübermütter - was besser oder schlechter ist, lassen wir einfach mal im Raume stehen.
 
Vor geraumer Zeit stellte ich fest, dass MM ihre Hundemutter Anscha biologisch überholte. Auch wenn Anscha nur zwei Jahre älter war, so wirkte und sah MM doch älter aus. Das an sich nicht zwingend ein schlechtes Omen sein musste aber die Weichen wurden scheinbar doch schon früh gestellt - es kam wie es kommen musste.
Tochter geht vor Mutter!
Bei MM wurde Anfang 2015 ein bösartiger, jedoch noch kleiner Tumor in der Milchleiste entfernt. Danach hatten wir Ruhe bis zum Sommer 2016. Da entdeckte ich ihn wieder - diesen bösen, scheinbar unbesiegbaren Feind. Er streute sehr schnell. Kurz darauf war die Lunge schon betroffen. Aber das war nicht der Auslöser für den schnellen Weg über die Regenbogenbrücke. MM hatte einen Hirninfarkt von dem sie sich nicht wieder erholte. Anfangs hinterließ der Infarkt nur kleine Koordinationsschwierigkeiten, Schwindelgefühle und Orientierungsschwierigkeiten, die aber in der Intensität zunahmen. Es soll wohl in der Natur kein Tier leiden, anders kann ich mir das rasante Tempo nicht erklären. MM baute innerhalb von nur drei Tagen dermaßen schnell ab, so dass wir gar keine Zeit mehr zum Reagieren hatten. Das Ergebnis vom angeforderte großen Blutbild erreichte uns zu spät....

Ach Mäbelchen warum nur???  Warum hast du uns so früh verlassen? Andere Hunde werden 16, 17 Jahre alt! Warum nicht auch du?

11Jahre ist viel zu früh!! Heute rief ich im Garten mehrmals nach dir - deine Kumpels kamen - du aber nicht!

Ach Mensch was bin ich traurig! Es tut so verdammt weh ein geliebten Kameraden zu verlieren!

Auch wenn Deine Kumpels mich ablenken aber die große Lücke können sie nicht schließen!

 

Wenn sich zwei Herzen scheiden,

die sich dereinst geliebt,

 das ist ein großes Leiden,

wies größres nimmer gibt.

"Miss Marple von Chicostein"

* 28.03.2005  † 26.09.2016

 

Stockstadt, im September 2016

 

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Erinnerungen an unseren "Chicco"

Oh` mein lieber Chicco, mein herzallerliebster Chicco was hast du nur gemacht? Was hatte unsere Familie Angst vor diesen traurigen Tag. Wie soll das Leben nun ohne Dich weitergehen? Es ist nur schwer in Worte zu fassen, was wir in diesen Tagen empfinden. Nach deinem schmerzlichen Abschied stehen wir unter einem schockähnlichen Zustand und wollen uns dem Schicksal einfach nicht beugen. Die 15. Lebensjahre und 9 Monaten die wir mit dir verbringen durften, vergingen doch viel zu schnell. Mein Gott, wir waren doch gerade erst zusammen gekommen ...........
Auch wenn wir auf Grund Deines hohen Alters immer wieder mit dem Abschied rechnen mussten, so schoben wir diese bösen Gedanken doch immer wieder weit von uns. Und nun? Nun fragte uns das Schicksal nicht ob wir "so weit" sind und schlägt, wie so oft im Leben, einfach zu. Wir können und konnten uns ein Leben ohne unseren "Stinker" einfach nicht vorstellen. Nun ist es soweit. Trauerflor umhüllt in diesen grauen Novembertagen unser Haus und in Trance wird der Alltag  bewerkstelligt - denn, dass Leben geht ja weiter.......
 

Eine Ära geht zu Ende!

 
Es gibt Hunde mit denen man auskommt. Es gibt Hunde mit denen man auskommt und gern hat, und dann gibt es Hunde die sind etwas ganz besonderes. Die hinterlassen Spuren, wenn sie gehen! Chicco war so ein Hund. So einen Hund bekommt man nur einmal im Leben!
Chicco wurde am 1.Februar 1993 mit weiteren fünf wunderschönen Wurfgeschwistern geboren. Wir hatten das große Glück und durften zwischen den zwei Rüden wählen. Die Wahl viel, und keiner konnte es erklären, es war wohl die berühmte Chemie die von Anfang an zwischen uns stimmte, auf unseren "Stinker". Als Chicco dann acht Wochen alt war und wir ihn vom Züchterehepaar Segers in Holland abholen durften, entschieden wir uns für den 31. März und nicht wie zunächst verabredet, für den 1. April. Wir sind ganz bestimmt nicht abergläubig aber unser Chicco sollte kein Aprilscherz werden - und dies wurde er auch ganz sicherlich nicht. Er wurde mein größtes Geschenk!!! Mein größtes Glück!!! Meine größte Liebe - für 15 Jahre und 9 Monate und wahrscheinlich auch darüber hinaus. Sie halten mich jetzt für etwas zu sentimental!? Dann haben Sie unseren Chicco nicht gekannt, sonst  würden Sie meine Begeisterung und jetzt meine Trauer verstehen!
Chicco Kim de Princespioen, so sein kompletter Name, war ein hochsensibler, hochanpassungsfähiger und hochgutmütiger Hund. Niemals unnötig dominant, der friedlichste und verschmuste Hund den ich je habe kennen lernen dürfen. Seine Ausstrahlung, sein atemberaubendes Charisma veranlasste nicht nur jeden Hundeliebhaber auf der Straße stehen zu bleiben. Die gegenseitige Zuneigung und das unproblematische Zusammenleben mit ihm lies die Idee einen Rassehundezuchtverein und eine Zuchtstätte zu gründen, nicht lange auf sich warten. Anhänger dieser Rasse schlossen sich unserem Idealismus und der Liebe zum Kooikerhondje an. Heute hat der bundesweite Rassehunde -           Zuchtverein über 350 Vereinsmitglieder und viele wunderbare Rassevertreter.
 

Und das einstigste Zugpferd des Vereines hat uns nun für immer verlassen.

Sommer 1993

 
Chicco, trotz hoher Sensibilität innerhalb seines Rudels der unumstrittene Alpha. Er kam zur Tür herein, strahlte und siegte. Seine Hundedamen akzeptierten ihn so wie er war (anders wie unter einigen Mitmenschen) und unterwarfen sich ihm in Rudelmanier. Dennoch sollte er nie Hundepapa werden. Somit ist und bleibt er für uns einmalig!
Gerne hätten wir noch eine Weihnachtszeit, einen Winter und einen Sommer mit ihm verbracht, aber sein Allgemeinbefinden lies es nicht mehr zu. Seit seinem  10. Lebensjahr bekam Chicco Tabletten die sein älter werdendes Herz unterstützen sollten. Vor drei Jahren, im dreizehnten Lebensjahr stellen wir fest, dass Chicco inzwischen taub geworden ist. Nur, wie kommuniziert man mit einem gehörlosen Hund? Die Verständigung verlief, wie sein ganzes Leben unproblematisch und mit  Hilfe einer Zeichensprache.
Im Sommer, als unsere Lady von uns gegangen ist veränderte sich auch Chicco. Er lief unruhig hin und her, so als ob er sie suchte. Vermenschlichung? Wir wissen es nicht. Wir versuchten den Alltag so zu meistern wie eh und je. Chiccos Allgemeinzustand verschlechterte sich zunächst sehr zögerlich - er wurde, Gott sei Dank sehr langsam ein alter Hund. Es gab Tage da sprang er beim spazieren gehen wie ein junger Hüpfer und von einen auf den anderen Moment wurde er wieder von seinem hohen Alter eingeholt. Seine immer stärker bemerkbare Demenz machte ihm nicht sonderlich zu schaffen - er lebte halt in "seiner" Welt.
Am Tag, als ich in meiner Funktion als 1.Vorsitzende des Deutschen Club für Kooikerhondje e.V. die Nachricht vom Dachverband (VDH) erhielt, dass unsere Rassehundezuchtverein, nach über 15 Jahren des Aufbaus, als ordentliches VDH - Mitglied aufgenommen wird schloss unser Chicco am Abend für immer die Augen. So als ob er uns mitteilen wollte: "Nun kann ich ja gehen - meine Arbeit als Zugpferd ist getan".
Aber, es  ist so schwer zu akzeptieren, wenn sich liebe Augen für immer schließen. Heimlich fließen unsere Tränen, weil ein treues Herz nun zur Ruh` gebracht. Lieber Chicco beim Abschied sagen wir leise servus.
 

"Chicco Kim de Princespioen"

* 1.02.1993  † 31.10.2008 

Wenn die Kraft zu Ende geht

ist`s kein Sterben ist`s Erlösung!

Stockstadt, im November 2008
 

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 Erinnerungen an unsere "Lady"

Der Tag danach. Was fühlt man. Nur Hundefreunde wissen es - eine endlose Traurigkeit, verknüpft mit dem immer wiederkehrenden - warum!
Lady`s favorisiertes, ja fast schon festes Körbchen, ist nun leer. Genau wie die Stelle im Badezimmer, auf der sie jeden Morgen lag. Keiner der anderen Hunde legt sich derzeit, vielleicht aus Respekt, auf diese Stellen. Ihre Leine hängt leblos am Haken. Ein Fresstöpfchen haben wir nun zu viel im Schrank stehen. Sicherlich haben wir das ganz große Glück, dass mehrere Hunde in unserer Familie leben, die uns auch über den großen Verlust hinweg helfen - und dennoch fehlt uns gerade Lady in diesen Tagen. Der Verstand sagt uns, dass es ein Leben ohne Lady geben wird, aber wie soll das nach 14 gemeinsamen Jahren, in denen wir so viele schöne Stunden erlebten, aussehen? Depressive Traurigkeit und Wehmut macht sich breit und man fühlt immer wieder aufs Neue den gnadenlosen Schmerz des Abschiedsnehmen. Es wird auch nach dem X - Hund nicht einfacher!!! Es schmeißt mich immer wieder aufs Neue aus der Bahn!
Lady, unsere "Gutste" ist nun für immer von uns gegangen. Ich weiß noch genau als wir sie abholten. Es war einen Tag nach unserem Jahresurlaub, den wir für unsere Lady drei Tage früher beendeten, als geplant. Zu groß war die Vorfreude auf unseren neuen Hund. Mit Lady hatten wir viel vor. Sie sollte, wenn die Voraussetzungen gegeben sind Welpen bekommen. Wir wollten auf Ausstellungen sie präsentieren und uns sportlich mit ihr betätigen. Lady belohnte uns mit der Teilnahme großer Begeisterung -  egal was wir ihr anboten. Das Schwimmen und das Fressen waren ihre große Leidenschaft. In ihrem jugendlich dominanten Verhalten testete sie mich ordentlich aus, ob ich auch wirklich das Recht zum Alpha besitze. Unmissverständlich zeigte ich ihr den Weg, den sie dann ein Leben lang gerne mit uns ging. Sie wurde ein absoluter Mamahund. Lief vorzugsweise in meinem Windschatten, ganz nah bei mir, nur größere Reize, wie etwa ein Häschen, Mäuschen oder Eichhörnchen konnte sie nicht widerstehen. War ich mal über Nacht nicht zu Hause, bestand Lady darauf, dass mein Mann ihr alle Zimmer öffnete, damit sie sich selbst davon überzeugen konnte, dass ich auch ganz bestimmt nicht zu Hause war.
Lady, unsere geliebte Stammhündin; 26 gesunden Welpen hat sie das Leben geschenkt und damit nicht nur uns sondern auch viele Familien glücklich gemacht. Sie war eine gute Hundemutter, ja fasst schon eine Übermutter. Mit Genuss und einer gewissen Zielstrebigkeit putze sie nicht nur ihre Rudelgenossen, auch ihre Welpen wurden mit einer Hingabe geputzt, gesäubert und bemuttert.  Ach` liebe Lady, tränen fliesen mir bei diesen Zeilen übers Gesicht.........
Eigentlich sollten wir nicht undankbar sein. Der liebe Gott hat uns unsere geliebte Lady nach dem ersten Auftreten des Tumors, der im Dezember 2003 operativ entfernt wurde noch vier gute Jahre geschenkt. Erst am 10. März diesen Jahres brach er wieder durch. Der bösartige Tumor wuchs schnell, zu schnell als dass Medikamente helfen konnten. Das Gute daran, er saß im äußeren Bereich, somit hatte Lady zunächst keine gesundheitlichen Probleme und sie konnte die letzten Wochen ohne jegliche Einschränkungen leben, und, dass ist das wichtigste - sie hatte weiterhin einen gesegneten Appetit und eine ungebändigte Lebensfreude.
Drei Tage vor ihrem Tod stellten wir bei ihr einen Durchhänger fest und schoben ihn zunächst hoffnungsvoll auf die hohe Temperatur. Am darauf folgenden Tag zeigt Lady keine Lebensfreude mehr und Appetitlosigkeit. Unsere Lady und keinen Appetit, das ist ein ernst zu nehmendes Zeichen. Lady sonderte sich mittags vom Rudel ab und legte sich unter einen Busch - zum Sterben. Wir konnten nicht zuschauen wie sie sich nun quälte und gingen zum Arzt. Nachdem der Tierarzt feststellte, dass der gesamte Organismus einzustürzen drohte und die Lunge bereits mit Wasser gefüllt war, eitriger Schleim aus der Nase kam, entschlossen wir unserer geliebten Lady zu helfen, zu helfen was dem leidenden Menschen untersagt ist. Leicht ist uns diese Entscheidung bestimmt nicht gefallen.
Heulend schreibe ich mir den Schmerz von der Seele. So kann es sein, wenn man ein geliebtes Familienmitglied gehen lassen muss. 
Verknüpft mit der großen Hoffnung unserer Lady ein schönes und erfülltes Hundeleben geboten zu haben verneigen wir uns in aller Ehrfurcht vor ihr und sagen beim Abschied leise Servus.
 

Du warst so gut im Leben,

Du wirst so sehr vermisst,

so werden wir, die leben,

auch Dein vergessen nicht.

 

"Lady"

* 19.06.1994  † 03.06.2008

Stockstadt, im Juni 2008
 

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Erinnerungen an unsere "Angel"

Nur knapp sechs Monate nachdem uns unsere Diva verlassen hat, verließ uns nun auch unsere Angel. In einem Kalenderjahr zwei Hunde zu verlieren, dass tut schon verdammt weh. Nun kämpfen wir schon wieder gegen Tränen, der Wut der Verzweiflung den Kampf gegen den Krebs schon verloren zu haben und eine ungemeine Traurigkeit an. Unsere Angel - ein Engel auf vier Pfoten hat uns für immer verlassen! Unser erstgeborenes Kooikerhondje in unsere Zuchtstätte! Das erstgeborene Kooikerhondje in Deutschland und das erstgeborene Kooikerhondje im kynologischen Dachverband (VDH e.V.)! Und ich erlaube mir ohne Übertreibung zu sagen, ein historischer Hund ist von uns gegangen. Mit diesem Hund fing in Deutschland die Kooikerhondjezucht an. "Ach` meine Angel warum musstest du Diva so schnell folgen?" 'Schwer ist unser Herz in diesen Tagen.
Unsere Lady hatte Angel am 23. März 1996 morgens um 7.10 Uhr geboren. Es war nicht nur Ladys erster Wurf auch der für unsere Zuchtstätte. Somit war die Aufregung recht groß.  Angel kam von sieben Welpen als erstes und sie war auch noch ein Mädchen! Somit war von Anfang ihr Schicksal besiegelt - sie blieb bei uns. Schwer genug alle anderen Wurfgeschwister abzugeben. Angel entwickelte sich zu einer großen hübschen ruhigen Hündin. Man musste sie schon motivieren um sie aus der Reserve zu locken, ganz anders als unser "Feger" Diva zu ihren Glanzzeiten. Angel lies es sich dennoch nicht nehmen und war immer bei all unseren Aktivitäten mit dabei. Ihrem Temperament entsprechend,  hat sie sich immer von den anderen Rudelmitglieder in den Hintergrund drängen lassen, was sie aber nicht sonderlich zu stören schien. Sie war halt kein Alpha und kam mit dem Beta ganz gut klar. Dennoch achteten wir darauf, dass sie nicht zu kurz kam.
Dann im Juli diesen Jahres, Angel hatte einen eher unerwähnenswerten Durchfall, gekoppelt mit Erbrechen. Dieser zog sich dann aber leider mit leichten Unterbrechungen über  Monate hinweg. Das Schlimmste daran, ihr guter Appetit lies immer mehr nach und die Tierärzte waren auch mit modernsten Untersuchungsmethoden ratlos. Als sie immer mehr abzumagern drohte, fuhren wir hoffnungsvoll in die Veterinär - Universitätsklinik nach Gießen. Nach Stunden der verschiedensten Untersuchungsmöglichkeiten und der marternde Wartezeit im Wartezimmer, dann das erbarmungslose Ergebnis: Sie hat ein Lymphosarkom! (Vom Lymphsystem ausgehende bösartige Geschwulst, dass zu einer Metastasierung führen kann.)

Die wenigen gemeinsamen Wochen die uns noch blieben, versuchten wir ihr so angenehm wie möglich zu machen. Jeder gab ihr jetzt noch mehr Zuwendung, Verständnis, Geborgenheit und die notwendige Nestwärme - aber es war ein Drama. Ein Drama zusehen zu müssen,  wie einem liebenswerten Familienmitglied es immer schlechter ging. Am Dienstag, den 21. Dezember hatte der liebe Gott ein erbarmen und holte sie in den Hundehimmel.

Angel, die wohl ruhigste Hündin, die wir bisher kennen gelernt haben, die wenig aus sich herauskam, die ihre Zuneigung wenig zeigte, dennoch sie genauso brauchte, hat uns verlassen und wir sind in stiller Trauer über diesen großen Verlust. Sie hat ihrem Namen alle Ehre gemacht, sie verwandelte einen rohen Chicostein in einen kostbaren Edelstein.
 
"Angel, du warst unser ruhende Pol, du gabst unserem Rudel die nötige Ruhe, du fehlst uns so sehr, wie sollen wir ohne dich weiterleben? Beim Abschied sagen wir leise Servus".

"Angel von Chicostein"

* 23.03.1996  † 21.12.2004

Wenn wir dir auch die Ruhe gönnen,

 ist doch voll Trauer unser Herz.

 Zuschauen und nicht helfen können,

das war für uns der größte Schmerz.

 
Stockstadt, im Dezember 2004
 

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Erinnerungen an unsere "Diva"
 
Welche hat man? Am besten doch die, so wie wir sie all die Jahre erleben durften und nicht die, der letzten Tage. 

Unser "Diva-li", unsere Kröte, hat uns im Juni`04 für immer verlassen! Sie wäre am 1.Juli erst fünf Jahre geworden. Trauer erfüllt unser Haus. Man sagt immer, dass man Hunde und Menschen nicht auf das gleiche Niveau stellen soll. Aber macht der Schmerz, die Trauer um ein geliebtes Familienmitglied, da einen Unterschied? Besinnungslos, nicht in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen, läuft man die ersten Tage, heulend durch die Wohnung. Bei jeder sich wiederholende Situation, wohl wissend was Diva jetzt gemacht hätte, vermisst man sie. Sie war ein Temperamentsbündel ohne gleichen. Sie hatte Eigenschaften, die wir heute so vermissen. "Diva warum musstest Du uns so früh verlassen?"

Diva wurde am 1.7.1999 in Dänemark mit weiteren sechs Wurfgeschwistern geboren. Per Flugzeug holten wir sie zu uns nach Stockstadt. Mein Mann hat noch heute das Bild vor Augen, als Diva, acht Wochen alt, mit mir die Gangway herunter lief. Mit ihrem Temperament brachte sie ordentlich Leben in unsere, damals siebenköpfige Familie (2 Erwachsen, 2 Kinder, 3 Hunde). Sie war unser vierter Kooiker und mit ihr erlebten wir anstrengende, dennoch zugleich schöne, unvergessliche Stunden. Sie war nicht nur temperamentvoll, sie war auch unser Clown. Sie war oft durch ihr komödiantes Wesen aufgefallen.
Nun Anfang des Jahres 2004 erlebten wir erstmals zwischen zwei Hündinnen (Diva und Lady) einen Streit, den wir so nur von Büchern kannten. Die Attacken von Diva, wurden immer häufiger und immer aggressiver. Unser Alphahündin "Lady" ging leider dem vermeintlichen Streit nicht aus dem Weg und nur mit Mühe gelang es uns die beiden Streithähne, während eines Kampfes zu trennen. "Was ist los mit Diva?" "Warum greift sie Lady (und später auch die anderen Rudelmitglied) an?" Unsere Überlegungen nahmen kein Ende. Hündinnen muss man trennen, heißt es immer wieder. Diva aus dem Haus geben? Zu anderen Leuten? Lady, unsere dienstälteste Hündin aus dem Haus geben? Alles wurde durchdacht. Wir quälten uns in der Entscheidungsfindung, kamen aber zu keinem zufrieden stellenden Ergebnis. Herz und Verstand waren unterschiedlicher Meinung! Es war unruhig geworden in unsere Zuchtstätte. Die Tage waren geprägt von Anspannung und bestand darin, die Hündinnen zu beobachten. Was war nur mit unserer Diva los? Zu spät bemerkten wir eine starke Wesensveränderung bei Diva, die im Juni so gar nicht mehr zur Ruhe kam. Wir gingen zum Arzt. Leider bestätigte er uns, was wir schon länger vermuteten: Diva war sehr krank! Die Arme konnte gar nichts für ihre Attacken. Was nun, wenn Herz und Verstand nicht einer Meinung sind? Was sollten wir tun? Diva die offensichtlich Probleme haben muss, leiden lassen? Lady, die schon sehr geschwächt war, weiterhin Divas Angriffen ausliefern? Das ganze Drama nahm erst ein Ende, als wir für uns, schweren Herzens, eine Entscheidung getroffen haben. 
Und  unser Herz blutete an diesem dunklen Tag.

Ruhe ist  in unser Zuchtstätte wieder eingekehrt. Zuviel Ruhe, denn unser Wirbelwind fehlt uns sehr. Ladys Wunden heilen nur sehr zögerlich. Wird unsere, an Krebs erkrankte Lady, sich jemals wieder erholen? Ein unvorstellbarer Alptraum wurde für uns zur Wirklichkeit. Nun hoffen wir, dass die Zeit all  unsere Wunden heilt.

 

Diva wir vermissen Dich.

Du wirst immer einen festen Platz in unseren Herzen haben.

 Ruhe nun in Frieden.

"Bolbjergs Chica-Diva"

  * 1.07.1999 † 22.06.2004

Stockstadt, im Juni 2004
 

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